Freitag, 31. Juli 2009

The Winners are: Apple, Google and the Losers are: Microsoft, Nokia, RIM ...

Die IT richtet sich neu aus! Das Thema der Zukunft ist "Mobile Communication & Computing" (MCC) und dazu gehören neue mobile Geräte, Betriebssysteme und Applikationen - "Mobile Devices" (MOD´s). Gewinner in diesem Spiel sind ganz klar Apple und Google, man muss nur die Berichtszahlen für das abgelaufene Quartal anschauen.

Ihre IT-Strategie könnte man auch "Method of Destruction" - M.O.D (eine US-Band) für den Rest nennen: Die Yahoos, Microsofts , Nokias, ... Auch hier gilt: Eine Analyse der Ergebnisse gibt Aufschluss. Diese Unternehmen, die besonders in der aktuellen Krise gebeutelt werden, haben schon lange davor versäumt ihre Hausaufgaben richtig zu machen.

Apple hat 2007 sein geniales iPhone vorgestellt und ein tolles Marketing Programm gefahren: Innovation ist gleich High-Price. In 2008 hat Apple vom Gesamtmarkt für Handys gerade mal etwa 1% erreicht, aber ungefähr 20% vom gesamten Profit eingefahren. Wenn man nur den Smartphone Markt betrachtet, teilt sich der etwa wie folgt auf: Nokia Symbian 50%, RIM Blackberry 20%, Windows Mobile 12% und Apple 10%. Google´s Android tauchte in dieser Statistik noch gar nicht auf - es dominieren noch die Veteranen .

Apple hat mit seinem "Apfelladen" eine Herrschaar von Entwickler aktiviert, die die Plattform nutzen, um Anwendungen für das iPhone auf den Markt zu werfen. Die anderen Player versuchen verschämt an diesen Erfolg anzuknüpfen, oder z.B. wie Nokia ihr Symbian als "Open Source" zu verkleiden. Was bei Ihnen allen stört ist ihre proprietäre Umgebung. Die Anwendungen laufen bei allen nur auf den eigenen Plattformen und sie müssen auch bei Apple z.B. auf dem Mac entwickelt werden. Apple wird seine Rolle im Exklusivsegment weiter halten, was ich bei den anderen Mistreitern bezweifele.

Die Ausnahme ist Google mit Android als "Open Source". Es gibt erst 2-3 Modelle mit Android, es sollen aber in diesem Jahr noch mindestens 10 dazu kommen. Nahezu jeder Entwickler der Welt kann heute beginnen, Anwendungen auf dem Linux-Kernel von Android zu entwickeln und über den Android Market zu verbreiten. Die Anzahl, der sogar meist kostenlosen Anwendungen, erhöht sich damit stetig. Es braucht keine Vertragsbindung, keine Exklusivität, ein normaler Vertrag und eine Datenflatrate - die endlich immer billiger wird - reichen aus. Über kurz oder lang werden alle Gerätehersteller, außer natürlich Apple, Android in ihrem Portfolio haben und Android wird den Massenmarkt erobern. Alle Handys werden damit zu Smartphones, und das zu vernünftigen Preisen.

Die nächsten Innovationen deuten schon an wohin die Richtung zum Thema MCC & MOD geht: So geistert das "Netbook ohne Tastur" (MacNet oder iNet) von Apple schon seit einigen Tagen durch die Medien und das Rauschen im Medienwald bei der "Chrome OS" Ankündigung von Google, war auch deutlich zu hören.

Freitag, 24. Juli 2009

Wie schwer ist Microsoft krank?

Spiegel-Online - 24.7.2009: Redmond - "Der Software-Riese Microsoft schwächelt: Eine Flaute am PC-Markt und die Wirtschaftskrise haben das Unternehmen härter getroffen als erwartet. Der Gewinn brach im vergangenen Quartal um fast 30 Prozent auf 3 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) ein. Der Umsatz fiel um 17 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar. Erstmals seit dem Börsengang 1986 beendet Microsoft damit ein Geschäftsjahr mit einem Umsatzminus."

Meine Meinung: Jetzt zeigen sich die ersten Probleme, in den für die Zukunft kritischen Bereichen, am deutlichsten. Der Windows-Bereich litt besonders stark mit fast 30% weniger Umsatz und 33% weniger Gewinn. Im Spiele & Mobile Bereich ging der Umsatz um 25% zurück, hier macht MS etwas geringere, aber nach wie vor Verluste von 130 Mio. US$. Im wichtigsten Zukunftsbereich, den Internet-Services ging der Umsatz um über 100 Mio. US$ zurück und der Verlust stieg um fast 250 Mio US$. Umsatz und Verlust sind jetzt gleich auf bei ca. 730 Mio US$. Allein die trägen Geschäftskunden - Server und Business Sparten - haben einen noch drastischeren Einbruch verhindert. Haben die "Konsumenten" schon gegen Microsoft entschieden? Oder glaubt irgend jemand, dass Yahoo Microsofts Online-Services retten kann?

Ich glaube es nicht. Die Suchmaschine "Bing" hat mit viel Marketingaufwand, allenfalls in den USA, eine gewisse Anfangsaufmerksamkeit erzeugt. Im Mobile-Bereich hat Apple mit dem iPhone gezeigt (Steigerung Umsatz um knapp 12% und Gewinn um 15% im letzten Quartal insgesamt), wie es geht und die Liste der Hersteller, die mobile Geräte mit Android anbieten nimmt ständig zu. Apple ist in den Markt erst 2007 eingestiegen, hat 2008 "nur" etwa 1% der weltweiten Handys (von ca. 1,2 Milliarden insgesamt ) verkauft, aber fast 20% des Gewinns der gesamten Branche eingefahren! Google lauert mit "Chrome OS" hinter der Ecke und Windows 7 soll die Microsoft Probleme lösen? No way!

Hochgeschwindigkeits-Internet in Verbindung mit Mobilität erfordert neue Lösungen. Microsoft mit seinen Altlasten, die wie ein Klotz am Bein hängen, hinkt hinter her und wird weiterhin Martktanteile verlieren.

Freitag, 17. Juli 2009

Auto-Boom in den Schwellenländern

Gerade bekam ich von meinem Freund Horst (Pirelli) eine Mail zur Autokonjunktur der nächsten Jahre. Daraus folgender Auszug:

Autoabsatz in den Schwellenländern versechsfacht sich bis 2018
„Ungeachtet der beispiellosen Absatzkrise und allgemein düsteren Prognosen steht die Automobilindustrie vor ihrer größten Wachstumsphase bislang“, so die internationale Strategieberatung Booz & Company. Begründet wird diese Sicht der Dinge mit einem ansteigenden Pro-Kopf-Einkommen in den Schwellenländern und bedeutend günstigeren sowie präziser auf Mobilitätsprobleme zugeschnittenen Fahrzeugtypen, die eine Versechsfachung des dortigen Automobilverkaufs bis zum Jahre 2018 nach sich ziehe. "

Mein Kommentar:

Zu diesen Prognosen bezüglich des massiv wachsenden Automarktes in den Schwellenländer meine Meinung: Dieser Wachstumschub wird unseren Herstellern relativ wenig nützen. Die Autos die dort fahren kommen heute überwiegend aus Japan und demnächst aus Indien selbst (wie jetzt schon z.B. Rolls-Royce) oder China (mit Anschub-Unterstützung unserer Hersteller).

Wobei die bei uns immer noch hinter her hinken, was den Bedarf in diesen Regionen betrifft. Unsere Premiumhersteller haben gerade ihr "Amerikaproblem" auch in Deutschland. Ich habe in der BMW-Niederlassung die Tage einen 1-ser Coupe zum stolzen Preis von 47.0000,- EUR gesehen (29.000,- Liste plus 18.000,- Extras) - ich glaube die spinnen bei BMW.

Diese "Premium" Fahrzeuge sind in den Schwellenländern mit so hohen Steuern (zu recht) belegt, dass Sie nur ein Raritäten-Dasein spielen. Auf der anderen Seite zählen, z.B. in Thailand Pick-ups als landwirtschaftliche Fahrzeuge und sind steuerlich begünstigt. Thailand ist inzwischen weltweit der größte Pick-Up Produzent - japanischer Modelle. Es gibt keinen einzigen deutschen Hersteller, der einen Pick-up bisher im Angebot hatte. Also wird es auch weiter so sein, dass das Volumengeschäft in diesen Regionen an unseren Herstellern vorbeigeht.

Also lieber Horst: "Alle Aktien der Firmen Porsche (s. aktuelle Witznummer "Schwanz wedelt mit Hund"), Daimler, BMW schnellstens aus dem Depot entfernen! ;-)

Gruss, Lothar

Mittwoch, 15. Juli 2009

Macht Google mit "Chrome OS" Microsoft Probleme?

Nach der kürzlichen Ankündigung von "Chrome OS" gibt es wieder eine Vielzahl an News und Kommentare dazu. Vieles dabei ist Unsinn und noch mehr davon Spekulation. Wenn sogenannte Analysten meinen, dass die Benutzer Software auf dem Computer laufen lassen wollen, oder dass Google wohl Jahre braucht bis es Microsoft auf der Betriebssystemebene das Wasser reichen kann etc., stellt sich die Frage ob die von Microsoft bezahlt sind. Microsoft macht sich natürlich auch lustig "von Chrome OS gibt es weiter nichts als einen Blog ..."! Über Linux wurde vor nicht allzu langer Zeit ähnlich gelästert. Gibt es heute noch Firmen, die es nicht einsetzen? Linux spielt ja keine unwesentliche Rolle in dem Google Konzept. Anstatt Chrome könnte man auch Firefox, Safari oder gar IE setzen, wenn das jemand will.

Ich habe bei der Chrome Veröffentlichung im September 2008 schon über das Potential eines "Web OS" an dieser Stelle spekuliert und meine Erwartungen haben sich bisher bestätigt. Wenn Google in eine "exotische" Ecke gestellt wird wie, z.B. für "kleine, leistungsschwache, mobile Geräte" oder "nur für Konsumenten", dann erinnert mich das etwas an IBM vs Microsoft zu OS/2- und DOS-Zeiten. Genausowenig wie Microsoft IBM plattgemacht hat wird Google Microsoft vernichten. Es gibt heute noch den Mainframe und es wird auch in 10 Jahren noch "fette" Microsoft Clients geben. Mit "fett" meine ich, dass z.B. nach frischer Vista Installation, der Viren-Checker 70.000 oder sind es gar 100.000 Dateien anzeigt, ohne dass ich irgendwelche Nutzdaten abgelegt habe.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Netbook und mobile Computing, muss ich feststellen, dass ich keine Anwendungen auf einem Gerät installieren oder laufen lassen will, vorausgesetzt ich habe die Funktionalität zur Verfügung, die ich gerade brauche. In dem Maße, wie Anwendungen über das Web verfügbar sind nimmt der Bedarf für lokale Anwendungen ab. Natürlich muss auch ein gewisser Umfang von Offline-Fähigkeit vorhanden sein. Ich bin heute schon weitgehend unabhängig von MS-Betriebssystem und MS-Office oder ähnlichen Dinosaurier-Applikationen. Das gilt sicher nicht für alle Anwendungsfälle und Benutzergruppen, aber ich bin überzeugt, dass das für eine Mehrheit der User - oder nennen wir sie halt Konsumenten - so gilt. Wenn nicht Google sich durchsetzt, dann wird es jemand anders sein. Es gibt sicher ein Leben - IT-Architektur und neues OS - nach oder parallel zu Microsoft. Dem der Sehen und Verstehen kann, dem zeigt sich auch schon der Weg.