Dienstag, 4. August 2009

Finanzkrise und Staatsbankrott

HRE "Fass ohne Boden"! Die maroden Banken werden teilweise nur mit meinem Geld - ich bin auch Steuerzahler - am Leben gehalten. Die Politiker sind absolut inkompetent und werden von dem Deutsche Bank Chef Ackermann vorgeführt. So meinte noch unser Finanzexperte Steinbrück (er errinnert mich immer wieder an Herrn Eichel) vor nicht allzu langer Zeit, die Krise betreffe hauptsächlich die USA, und wir hätten mit den faulen Immobilienkrediten im Prinzip nichts am Hut. Unsere ostdeutsche Chefin und volks-/finanzwirtschaftliche Vordenkerin meinte sogar die Sicherheit aller An-/Einlagen (Lehman Brothers, Isand etc.) garantieren zu müssen, ohne überhaupt eine Ahnung davon zu haben über welche Summen sie spricht. Und jetzt gehen die Banken schon wieder über zum "Business as usual" zumindest was die Bonuszahlungen - teils aus Steuermitteln wie z.B. bei BLB, Dresdner, HSH Nordbank etc. - angeht. Auffallend ist dabei, dass unsere öffentliche Institute in der ersten Reihe dabei sind. Wer soll den hier bitte was regulieren? (siehe Auszug der Pressemeldungen unten).

Was mich dabei besonders stört, sind die scheinheiligen Politiker, die erschrocken oder gar entrüstet an Moral und Anstand appellieren. Ich glaube manchmal ich höre nicht richtig. Es ist ihre Aufgabe, nicht nur inzwischen als Miteigentümer der gestützten Banken, die Spielregeln festzulegen. Sie sind als Volksvertreter dafür gewählt, den gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der eine gerechte und soziale Marktwirtschaft sicherstellt. Andernfalls müßte man fragen ob die Marktwirtschaft gescheitert ist, aber auch was an deren Stelle treten soll. Vielleicht gibt es den entsprechenden Masterplan schon. In meinem Umkreis gibt es nicht wenige, u.a. auch Banker, die fest davon überzeugt sind, dass die Pläne für eine Währungsreform (EU / USA) schon in den Schubladen bereit liegen. Das würde die überbordende und nicht endende Staatsverschuldung erklären, die bei einem zu erwartendem Zinsanstieg in die Katastrophe führen muss. Der Wechsel von Anlagen und Investitionen in Sachwerte zeigt wie ernst es diesen Experten inzwischen ist.

PS.: Was mir auffällt ist die Höhe der Staatshilfen, die in der Presse genannt werden: Bei den 9 größten US-Banken werden in der Summe von 123 Mrd. Euro Stütze geredet, das überbieten wir ja schon demnächst leicht mit unserer kleinen HRE alleine! Das ist dann überwiegend ein Problem der USA? An einer HRE Pleite wäre das gesamte weltweite Finanzsystem zu Grunde gegangen! Was wurde bisher getan um so etwas zukünftig auszuschließen?

Presseauszüge zum Thema:

(SZ-online) - 31.07.2009
New York (dpa) - Milliardenschwere Staatshilfen einerseits, üppige Bonuszahlungen andererseits: Neun der größten US-Banken haben vom Steuerzahler im vergangenen Jahr zusammen 175 Milliarden Dollar (123 Mrd Euro) bekommen und zugleich 32,6 Milliarden Dollar an Prämien ausgeschüttet. Dies kritisierte der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo am Donnerstag scharf. Die Milliardenboni flossen teils trotz enormer Verluste.

(derStandard.at) - 29.07.2009
Die BayernLB will trotz zehn Milliarden Staatshilfe Boni auszahlen und ist damit nicht allein, die Politik will gegensteuern

München / New York / Wien - Wenn es ums Geld geht, ist es mit der bayerischen Gemütlichkeit nicht weit her. Im Freistaat Bayern erhitzt die ansässige Landesbank BayernLB wieder die Gemüter. Michael Kemmer, Chef des Instituts, hat sich für eine "leistungsorientierte" Bezahlung der Mitarbeiter seiner Bank ausgesprochen. Konkret heißt das, dass am Jahresende Bonuszahlungen an erfolgreiche Angestellte fließen sollen

(Focus-Money Online) - 28.07.2009
Die staatlichen Rettungsaktionen und Konjunkturprogramme bescheren ihnen hohe Gewinne. So profitiert die Deutsche Bank als einer der führenden Anleihehändler vom gestiegenen Kapitalbedarf der Staaten und Unternehmen. Volkswirtschaftlich stellt sich die Frage, wie hoch die Risiken sind, die die Bank bei diesen Geschäften eingeht. Denn die - auch das ist eine Lehre aus der Krise - muss im Notfall immer der Steuerzahler tragen.

(Handelsblatt) - 21.07.2009
FRANKFURT. Es müsse möglich sein, dass gescheiterte Institute wie die Dresdner Bank, die Hypo Real Estate (HRE) oder die IKB geordnet aus dem Markt ausschieden, sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). Grundsätzlich seien die Milliardenhilfen des Bundes für diese Institute zwar zu begrüßen, weil sie die gesamte Branche vor Schaden geschützt hätten. Wenn nun aber etwa die IKB mit Kampfkonditionen am Markt antrete, gehe das „zu Lasten aller anderen Institute“.

(AFP) – 11.02.2009
München (AFP) — Der schwer angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) wird inzwischen mit über einhundert Milliarden Euro an Staatshilfen am Leben gehalten. Die HRE bekommt vom Bankenrettungsfonds SoFFin Garantien in Höhen von weiteren zehn Milliarden Euro zur Absicherung von Finanzgeschäften, wie das Institut in München mitteilte. Seit Oktober hat die Bank damit Hilfen in Höhe von 102 Milliarden Euro erhalten.

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